Stimmen aus den Quartieren
Thema
In Eritrea haben wir guten Kontakt, zusammen auf der Strasse. Jede Woche ist eine Hochzeit. Wir umarmen und begrüssen uns, egal, wer die andere Person ist und fragen, wie es geht. Das ist unsere Kultur. Bei uns ist es egal, ob man die andere Person kennt, man sagt: "Hallo, Grüezi." Hier fragte mich eine alte Frau: "Warum sagst du Grüezi?" Ich war erschrocken.
Wenn ich hier zur Tür rauslaufe und Richtung Bahnhof gehen, fällt mir auf, dass mich die Leute hier begrüssen. Wenn ich als alte Frau abends unterwegs bin, weiss ich, diese Person hat mich schon gegrüsst. Hier muss ich keine Angst haben. Es wurde bunter mit den Jahren, was mich nicht stört.
Die schweizer Kultur "sich zu grüssen" ist das wichtigste überhaupt. Wir müssen raus gehen und dieses Gut pflegen!
Hier am Zebraplatz ist das Linsenbühl. Man schaut sich in die Augen, sagt Grüezi. Altstadt. Nachbarschaft. Begegnung. Es geht um den Moment und es kann dann auch gut sein.
Anlachen und Grüezi sagen - und es kommt retour. Nur das allein bringt etwas. Das Fremde geht weg mit dem Grüezi sagen. Das mache ich auch im Zug. Ich habe mit einer Frau gesprochen, die ganze Fahrt lang.
Thema
Für mich gehört der Dialekt den Menschen, die hier geboren sind. Sie können ihn richtig sprechen. Ich komme aus Nordgriechenland. Wenn ich z.B. in Kreta Verwandte besuche, spreche ich nicht im Dialekt von Kreta.
Dialekt ist keine richtige Sprache.
In der Schweiz wird der Dialekt oft eingesetzt, um sich in einer Gruppe abzugrenzen gegenüber Menschen, die ihn nicht sprechen.
Ich möchte Schweizerdeutsch lernen, weil ich dazugehören möchte.
Thema
Ich wünsche mir ein Büro, das hilft, wenn ich Arbeit suche. Wichtig ist der persönliche Kontakt. (Nicht per E-Mail)
Es müsste eine neue Art von Büro sein.
Ich möchte in die Pflege. Gerne möchte ich eine Weiterbildung machen, aber das kostet.
Bei Pro Senectute an der Davidstrasse kannst du eine Ausbildung machen. Sie zahlen CHF 23 pro Stunde. Ich war jede Woche mit einer alten Frau spazieren. Du kannst wählen, ob du als Haushilfe arbeitest oder spazieren gehst.
Ich bin 18 Jahre hier mit meinem Mann und meinen drei Kindern. Er hat hier studiert und ist Sozialpädagoge. Ich musste alles alleine herausfinden.
MIt deinem Wissen könntest du als Kulturvermittlerin arbeiten, beispielsweise zwischen albanischer und schweizer Kultur.
Thema
Könnten leerstehende Ladenlokale dafür genutzt werden?
Super wäre, wenn jemand aus dem Quartier die Koordination übernehmen könnte. Im Sinne von "wo gibt es leerstehende Lokale" und "wer ist Ansprechpartner/in".
Thema
Ich bin ledig, habe keine Kinder und wünsche mir Freundinnen, die ebenfalls Zeit haben. Weisst du, nicht solche, die dann immer wegen den Kindern keine Zeit haben oder für den Mann kochen müssen. Es gibt doch sicher noch andere Frauen ohne Kinder und ohne Mann. Wo lerne ich solche Frauen kennen?
Ich habe ganz viele Freundinnen. Viele davon habe ich im Solihaus kennengelernt. Das Solihaus ist ein wunderbarer Ort, um neue Leute kennenzulernen.
Thema
Ich bin sehr engagiert und mache das gerne. Ich möchte mich allerdings nicht langfristig verpflichten, um die Freiheit, die mir das "Renterin-sein" bietet, beizubehalten.
Mein freiwilliges Engagement ist sehr abwechslungsreich und gibt mir persönlich viel. Ich komme mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt und kann mit ihnen Zeit verbringen.
Thema
Ich trinke Kaffee mit meiner Nachbarin und wir sprechen über die Kinder.
Mein Nachbar schreibt mir Zettel.. persönlich teilt er mir nie mit, was ihn stört.
Wenn ich etwas zum Kochen nicht zu Hause habe, dann frage ich bei meinen Nachbarn nach.
Ich würde mir wünschen, meine Nachbarn wären etwas leiser, aber ich getraue mich nicht, es zu sagen.
Thema
Ich möchte mehr Räume, die ruhig sind, mehr grün, Räume zum Sein. Lärm macht Stress.
Thema
Ich bin Muslima und mein Arzt hat mir geraten ins Schwimmbad zu gehen. In der Stadt ist mir kein Ort bekannt, wo ich nur unter Frauen schwimmen kann.
Wir wünschen uns ein Hallenbad nur für Frauen.
In den Sommermonaten gibt es das Frauenbad Dreilinden.
Thema
Leider kann ich zu wenig Deutsch sprechen, um meinen Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen.
Thema
Ich wünsche mir einmal pro Woche die Möglichkeit für einen Austausch mit Schweizer/innen.
Thema
In Syrien helfen wir einander ohne Geld dafür zu verlangen, z.B. wenn wir Kinder hüten.
Ich möchte arbeiten, aber wo kann ich meine Kinder lassen? Kinderbetreuung ist zu teuer.
Ich verdiene im Monat 3000 Franken. Wie soll ich damit die Kita bezahlen?
Thema
Lärm macht Stress
Thema
Hier bin ich zufrieden
Ich wünsche mir den Ausweis B. Ich wünsche mir, meine Familie in Syrien wieder sehen und meinen Sohn in Dänemark besuchen zu können.
Thema
Ich bin in meinem Heimatland nur kurze Zeit zur Schule gegangen. Ich möchte den Flyer nicht mitnehmen.
Ich bin in meinem Heimatland nur kurze Zeit zur Schule gegangen. Deshalb ist es so schwierig, Deutsch zu lernen.
Thema
Ich bringe dir Arabisch bei und du mir Deutsch.
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Jede:r Bewohner:in müsste so einen Würfel bekommen, den an anziehen kann, wie einen Rucksack, mit einem Anhänger für eine Thermosflasche und mit einem Fach, um im Winter ein Heizkissen darunter zu schieben.
Am Samstag kann man sagen: Hast du was vor? Gehen wir mit den Würfeln in die Stadt?
Wenn ein paar Leute draussen sitzen, kommen andere dazu. So kannst man einen Platz problemlos füllen. In den Gartenrestaurants müssten die Tische höhenverstellbar sein, dann könnte man die Stühle sparen.
Stell dir vor, das wäre so? Die ganze Welt würde St. Gallen kennen: Die Stadt mit den Würfeln.
... Dürfen wir unsere Würfel schon haben?
Die Idee für St. Gallen. 10.9.21 - Fred, Robert und Anna
Thema
In Eritrea kommen wir zur Taufe und zur Hochzeit in der Stadt zusammen. Wir haben viel Kontakt mit den Nachbarn. In der Schweiz ist viel Abstand.
In Eritrea haben wir guten Kontakt, zusammen auf der Strasse. Jede Woch ist eine Hochzeit oder eine Taufe, zu der alle eingeladen sind. Wir umarmen einander, begrüssen uns und fragen einander, wie es geht. Das ist unsere Kultur.
Bei uns sagt man einander Hallo oder Grüezi, egal, wen man trifft. Hier fragte mich einmal eine Frau: "Warum sagst du Grüezi?" Ich war erschrocken.
Hier haben die Menschen viele Termine. In Syrien kann ich meine Freundin Sula anrufen und sie fragen: "Hast du Zeit? Kommst du einen Kaffee trinken?" Sie sagt zu und weiss, dass sie irgendwann kommen kann, auch abends oder nachts.
Wir helfen einander ohne Geld dafür zu verlangen, z.B. wenn wir Kinder hüten.
Thema
Sie sagen, du musst zurück in dein Heimatland. Ich habe keine Familie. Ich bin in der Mitte des Sees. Kann nicht rein und nicht raus. Ich darf nicht arbeiten, auch nicht freiwillig. Ich habe zwei Jahre in Wattwil Kinder betreut und sieben Monate als Küchenhilfe im Asylzentrum gearbeitet als Härtefall. Ich wollte schnuppern in einer Velowerkstatt und durfte nicht. Ich darf den Kanton nicht verlassen.